Würzburg: Ficken ein No-Go?

Als wir vor kurzem in Würzburg Urlaub machten, sind uns ein paar Sachen aufgefallen. Dazu gehörte auch, dass Ficken in der Stadt untersagt ist. Kein Witz! Natürlich meinen wir das Wort, nicht das körperliche Vergnügen als solches. Wer das Wort Ficken in Würzburg verwendet, bemerkt schnell im Gesicht gegenüber ein leichtes Reizen. So, als wäre es besser gewesen, diesen Begriff gar nicht erst zu nutzen.
Ist in Würzburg Ficken nur noch ein Wort, das in Zusammenhang mit vulgärer Ausdrucksweise benutzt wird und daher in der Stadt unerwünscht ist? Wir haben beinahe diesen Eindruck gewonnen. Natürlich könnte man nun diplomatisch andere Wörter nutzen. Wie wäre es mit: Willst Du mit mir schlafen geh ‘n? Ok, das erinnert uns an den komischen Song von Gilla aus den 1970er.

Ficken Würzburg – Nicht immer nur vulgär

Mittlerweile ist vielen der Begriff nur noch als vulgäres Wort oder gar als Beleidigung geläufig. Dabei hatte das Wort vor langer Zeit teilweise ganz andere Bedeutungen, die heute leider fast verlorengegangen sind. Im 16. Jahrhundert begann es mit dem „koitieren“, das im Altitalienisch mit ficar bezeichnet wurde. Die Bedeutung war zunächst die gleiche. Es ging darum, mit jemanden den Geschlechtsakt zu vollziehen. Natürlich ließe sich das Wort bei den Nutten in Würzburg heute nicht verwenden. Es kennt schlichtweg keiner mehr.
Später gab es dann im pfälzischen Raum den Nachnamen Fickeisen, der sich unter anderen aus dem Begriff Fickmühle (sprich auf die Hin- und Herbewegungen) stützt.

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Mit der Rute schlagen – Kind ficken

Ficken ist aber nicht grundsätzlich ein Begriff, der nur den reinen Geschlechtsakt in Würzburg bezeichnen sollte. So gab es noch bis 1910 in den deutschen Wörterbüchern folgendes zu finden: Kind ficken.
Diese zwei Wörter waren bis dahin ohne jegliche sexuelle Bedeutung. Vielmehr verstand man darunter, den Nachwuchs zu bestrafen, also mit der Rute zu schlagen. Quelle

Ficken ist gar nicht negativ

In der modernen Zeit legen wir ja jedes Wort auf die Waagschale. So auch beim Ficken in Würzburg. Eine solche Aussage verstehen wir einfach nur als vulgäre Bezeichnung, wobei wir sofort die Nase rümpfen. Dabei wird manchmal noch gerne davon gesprochen, dass man von jemandem gefickt wurde. Eine Aussage, die ebenfalls keine sexuelle Bedeutung haben muss, sondern lediglich daraufhin weißt, dass eine Person von einer anderen betrogen oder jemandem ein böser Streich gespielt wurde.

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Würzburg - Darf man Ficken noch sagen?

Ein Beispiel soll die Antwort liefern. Vor etwa 6 Jahren schrieb eine Studentin (Jura) unter der Klausuraufgabe folgendes: „Ich möchte mich bei Ihnen bedanken, dass Sie mich so sehr in den Arsch gefickt haben…“
Die Studentin wollte damit nur ihren Unmut über die unfaire Aufgabe zum Ausdruck bringen. Der Professor verstand das aber nicht und erstattete sogar Strafanzeige. Das Beispiel zeigt, dass man auf den Begriff Ficken in Würzburg vielleicht besser verzichten sollte, zugleich wird es in vielen deutschen Medien tabuisiert. Selbst auf den Sozialen Medien wurden Posts bereits gelöscht, die das Wort ausgeschrieben enthielten. Nicht ohne Grund lesen wir also oft von Fi**cken oder ähnlichen Verschleierungen.

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